Medikamente

Welche Medikamente können helfen?

Wenn die Diagnose Rheuma gestellt wurde, ermöglichen verschiedene Medikamentengruppen eine ganz individuelle Therapie. Diese hängt von der Schwere der Erkrankung, des Krankheitsbildes und der Verträglichkeit bei einem Patient ab.

Möglichkeiten einer individuellen Therapie

Gruppe 1

Schmerzmittel, auch „Analgetika“ genannt, z.B. Paracetamol, Novalgin

Gruppe 2

Entzündungshemmer, auch „NSAR“ /“nichtsteroidale Antirheumatika“ genannt. Das sind Medikamente, die Entzündungen ohne Kortison hemmen sollen, z.B. Meloxicam, Naproxen, Ibuprofen

Gruppe 3

„Basismedikamente“, auch „DMARDs“ (disease modifying antirheumatic drugs = modifizierende antirheumatische Medikamente). In der Regel handelt es sich um langsam wirkende Medikamente mit der Aufgabe, Entzündungen aufzuhalten, wodurch Schmerzen zurückgehen können. Beispiele: Methotrexat, Sulfasalazin, Leflunomid.

Gruppe 4

Biologika, auch TNFa-Blocker genannt. „TNFa“ ist ein hormonähnlicher Botenstoff, auch Zytokin genannt. Immunologische Forscher fanden heraus, dass Zytokine eine mannigfaltige Gruppe von Eiweißen bildet, die eine große Rolle in unserer Immunabwehr spielen. Sie bilden sich durch Immunzellen, werden durch sie freigesetzt und kommunizieren miteinander. Sollte die Aufgabe eines Zytokins gestört sein, kann dies schwere Folgen für unser Immunsystem haben und plötzlich gegen uns anwirken. Es arbeitet dann gegen unseren eigenen Körper. Daher spielt dieser Botenstoff im Körper bei der Entstehung von Rheuma eine so große Rolle. Durch die Gabe von Biologika können die entzündlichen Prozesse gezielt unterdrückt werden. Beispiele: Adalimumab (Humira ®), Abatacept (Orencia®), Certolizumab (Cimzia®), Etanercep (Enbrel®), Golimumab (Simponie®), Infliximab (Remicade®)

Spieler und Gegenspieler

Neben TNFa-Blockern gibt es auch „IL-1- und IL-6 Hemmer.
Vereinfacht ausgedrückt: Im Körper haben wir Agonisten und Antagonisten – Spieler und Gegenspieler. Wenn nun mehr Gegenspieler da sind, als Spieler, liegt ein Ungleichgewicht vor. Dieses gilt es abzustellen. Durch entsprechende Biologika gelingt es, die Gegenspieler zurück zu drängen, ein Gleichgewicht wieder herzustellen und somit rheumatische entzündliche Prozesse einzudämmen.
Beispiele: Anakinra (Kineret®), Canacinumab (Ilaris®) und Tocilizumab (RoActemra®)